Vereinsgeschichte

05. März 1895 In der „Zentralhalle“ am heutigen Kesselbrink versammeln sich Turner aus der Arbeiterbewegung und gründeten den Arbeiter-Turnverein „Vorwärts“.
1896 Gründung des Arbeiter-Turnvereins „Hoffnung“
1896 – 1900 Gründung der Arbeitersportvereine „Frisch Auf“, „Eichenkranz“, „Westfalia“ und „Eintracht“
1908 Die genannten Arbeitersportvereine fusionieren zum ersten Bielefelder Großsportverein „Freie Turnerschaft Bielefeld“. Die Gründungsvereine bleiben dabei als selbstständige Abteilungen bestehen.
1907/1908 In den Abteilungen „Vorwärts“ (1907) und „Hoffnung“ (1908) werden die ersten Frauenabteilungen gegründet.
1909/1910 In den Abteilungen „Vorwärts“ und „Hoffnung“ wird nun auch Fußball gespielt.
April 1911 Aus Mangel an geeigneten Sporthallen bzw. Übungsräumen wird der Vorstand der „Freien Turnerschaft Bielefeld“ beauftragt, sich um eine eigene Turnhalle zu bemühen. Im Verlaufe des Jahres 1911 wird durch Mitglieder der Abteilungen „Vorwärts“ und „Hoffnung“ die gemeinnützige Baugenossenschaft „Freie Scholle“ gegründet.
1912 In den letzten Wochen des Jahres 1912 kann die Freie Scholle das Grundstück an der Bleichstraße erwerben.
1913 Zu Beginn des Jahres 1913 wird mit den Planungen für die „Turnhalle Ost“ begonnen.
06. Dezember 1913 Schlüsselübergabe für die Turnhalle Ost. Die Abteilungen „Vorwärts“ und „Hoffnung“ schließen sich aus diesem Anlass zur „Abteilung Ost“ zusammen. Die Halle und die Abteilungen erhalten ihren Namen, da die Mitglieder der Baugenossenschaft voller Optimismus sind, in allen vier Himmelsrichtungen Turnhallen für den Arbeitersport zu errichten.
09. – 11. Mai 1914 Die Turnhalle Ost wird feierlich eingeweiht. Das Programm besteht aus Wettspielen, einem Festzug, einem Ball mit einer Festrede sowie Ausflügen zur Ravensburg, zum Hermannsdenkmal und zur Porta.
1914 – 1918 Während des 1. Weltkrieges kommt der Vereinssport fast zum Erliegen, da die meisten männlichen Mitglieder zum Militär eingezogen werden. Schätzungen zufolge fallen im Krieg 1/3 der Vereinsmitglieder. Neben dem menschlichen Verlust bedeutet dieses auch organisatorische und finanzielle Probleme für den Verein. Obwohl jährliche Betriebskosten von 3.500 RM für die Turnhalle Ost aufzubringen sind, gelingt es trotzdem, die Halle für den Verein zu erhalten. Die Halle ist der Stolz der Bielefelder Arbeiterschaft.
1919 Die Abteilung Ost lebt mit Ende des Krieges wieder auf. Die Turnspiele (Trommel-, Faust- und Schleuderball) und Fußball werden wieder aufgenommen.
1919 Es erfolgt eine Umbenennung der „Freien Turnerschaft Bielefeld“ zur „Freien Turn- und Sportvereinigung Bielefeld“.
16. Juni 1920 Die Abteilung Ost feiert ihr 25-jähriges Bestehen mit einem großen Sportfest.
20. Oktober 1920 Frauen- und Mädchenturnen wird in den Turnbetrieb aufgenommen.
1921 Die Fußballer werden 1921 erstmals Bezirksmeister (4:3 über Schildesche).
1922 Das Länderstädtespiel Paris – Bielefeld findet statt. In der Städteauswahl von Bielefeld stehen 5 Spieler der Abteilung Ost. Spiele gegen den damaligen Erzfeind Frankreich sind verpönt und werden von der Öffentlichkeit mit Empörung wahrgenommen. Die Arbeiterverbände stören sich hieran aber nicht und sehen in diesen Spielen einen Beitrag zur Völkerverständigung.
08. Juni 1922 Die Abteilung Ost kauft der Freien Scholle für 68.000 RM die Turnhalle Ost ab.
09. – 11. August 1924 Mitglieder der Abteilung Ost haben wesentlichen Anteil an der Organisation des 1. Nordwestdeutschen Arbeiter- und Sportfestes, das auf einem eigens dafür gebauten Großsportplatz in Quelle durchgeführt wird. Miteinander zu spielen und nicht gegeneinander zu kämpfen ist das Ziel der Veranstaltung. Es nehmen 80.000 Zuschauer und Sportler an der Veranstaltung teil.
1924 und 1926 Die Fußballer werden erneut Bezirksmeister.
1925 – 1933 In der beginnenden Wirtschaftskrise verändert sich auch die Mitgliederstruktur in den Arbeitersportvereinen. Durch die hohe Arbeitslosigkeit können viele Mitglieder die Beiträge nicht mehr aufbringen und verlassen die Vereine. 1928 werden auch noch die Kommunisten aus den Arbeitervereinen ausgeschlossen, so dass die Mitgliederzahlen weiter sinken. Die Abteilung Ost hat 1928 noch 498 erwachsene Mitglieder und 137 Kinder.
13. März 1933 150 schwerbewaffnete SA- und SS-Leute stürmen die Turnhalle Ost, um die Fahne von der Turnhalle zu holen. Die anwesenden Sportler wehren sich mit Gymnastikkeulen, Turnstäben und Leichtathletikkugeln und werden teilweise blutig geschlagen und mit Pistolen bedroht.
19. Mai 1933 Durch eine amtliche Verfügung wird der Verein aufgelöst und enteignet. Die Turnhalle wird in „Hermann-Göring-Haus“ umbenannt.
28. Oktober 1945 Neugründung der „Freien Turn- und Sportvereinigung Ost e. V.“ in der Turnhalle Ost. An der Versammlung nehmen bereits wieder 109 Personen teil.
1948 Der Verein erhält von den Alliierten die Erlaubnis, den Sportplatz Heeper Fichten wieder zu nutzen.
03. April 1949 Mit einer Feierstunde wird die wiedererrichtete Turnhalle Ost eröffnet.
1965 – 2003 Die Turnhalle Ost wird von der „Hartwig-Weber-Schule“ (später Sigurd-Weber-Schule“), die Gymnastiklehrer/innen ausbildet, genutzt.
01. Dezember 1966 Eine alte Wassermühle bei Augustdorf („Freizeitheim im Furlbachtal“) wird auf unbestimmte Zeit von der Stadt Bielefeld gepachtet. In 7 Schlafräumen stehen 45 Betten zur Verfügung.
1974/1975 Um den Platzbedarf insbesondere für die „Hartwig-Weber-Schule“ zu decken, wird die Halle um eine Gymnastikhalle, Lehrer- und Aufenthaltsräume und Sanitäranlagen erweitert.
1975 Das Vereinsheim in Augustdorf muss aufgegeben werden, da das Haus im eingerichteten Wasserschutzgebiet steht und die Entsorgung der Abwässer nicht finanzierbar ist.
1979 Aufstieg der 1. Fußballmannschaft in die Bezirksliga
1980 Da die Stadt Bielefeld die Verlängerung der Straße Lohbreite plant, muss die Bühne der Turnhalle Ost abgerissen werden. Dafür entstehen zusätzliche Geräteräume an der Rückseite, und der Küchen- und Toilettenbereich der Gaststätte wird umgebaut.
Oktober 1990 Das erste vereinseigene Fitness- und Gesundheitsstudio Bielefelds, das „PhysioSport“, wird eröffnet. Dazu ist die Gymnastikhalle in der Turnhalle Ost umgebaut worden.
1992 Wiederaufstieg der 1. Fußballmannschaft in die Bezirksliga
23. Juni 1995 Der Verein feiert sein 100-jähriges Bestehen mit einer großen Sportgala und einer Feierstunde.
03. Dezember 2008 Die vollständig neugestaltete Vereinsgaststätte wird nach Umbauarbeiten wiedereröffnet.
09. Juli 2011 Der „Sport- und LernPark“ in den Heeper Fichten wird eröffnet. Auf dem Gelände des Sportplatzes Heeper Fichten, der zu diesem Zweck von der Stadt Bielefeld gepachtet wird, entsteht ein neues Sport-Gelände mit einem kleinen und einem großen Kunstrasenplatz, einem Beachvolleyballfeld, einer Boulebahn und dem Mehrzweckgebäude. Der Bau des Geländes wird mit einem sozialen Projekt verknüpft, das insbesondere niederschwellige Bewegungs-, Spiel- und Sportangebote für Kinder initiiert und über Bielefeld hinaus Beachtung findet.
2012 Wiederaufstieg der 1. Fußballmannschaft in die Bezirksliga
19. Juni 2013 Als erster Bielefelder Verein verfügt der TuS Ost über eine Cricket-Mannschaft, die von jungen Flüchtlingen ins Leben gerufen wird.
2013 Erstmalig qualifiziert sich die 1. Fußballherrenmannschaft für den Westfalenpokal und trifft am 07. August im Sport- und LernPark auf den Regionalligisten SC Verl (0:5).
08. Juli 2013 Gründung der Frauen- und Mädchenfußballabteilung
07. August 2013 Ministerpräsitentin Hannelore Kraft besucht den Sport- und LernPark
2014 Gründung einer Karate-Abteilung. Erster Erfolg ist im selben Jahr ein Vizetitel bei den deutschen Jugendmeisterschaften und zwei Siege bei Internationalen Turnieren.
09. – 11. Mai 2014 Der Verein feiert mit verschiedenen Aktionen 100 Jahre Turnhalle Ost.
27. Januar 2015 Gründung einer Abteilung für Taekwondo/Kickboxing
01. September 2015 Gründung der ersten Frisbeesportabteilung in Bielefeld
28. April 2016 Auszeichnung mit dem „Wirkt!“-Siegel der Phineo gAG
Mai 2016 Nominierung für den „Deutschen Engagementpreis 2016“
Februar 2023 Durch Fördergelder des Landes NRW „Moderne Sportstätten“ ist der Verein in der Lage, die längst überfällige Modernisierung der Hauptgeschäftsstelle an der Bleichstrasse umzusetzen. Knapp 600.000 Euro sind in die Sanierung der Turnhalle Ost und in das Vereinsfitnessstudio „PhysioSport“ geflossen. Die ehemalige Vereinskneipe „UnSchlagbar“ ist einem neuen Kursraum gewichen. So kann nun auch das Kursangebot des TuS Ost erweitert werden. Insgesamt ist der Verein nun für die Zukunft sehr gut aufgestellt.
März 2023 Das Vereinsfitnessstudio „PhysioSport“ erhält neue Cardio- und Fitnessgeräte